Seit dem Jahr 2013 haben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 bzw. 9 des Gymnasiums im Loekamp die Möglichkeit, an einem Schüleraustausch mit der Viby Friskole in Dänemark teilzunehmen.
Der Dänemarkaustausch ist damit ein weiteres Element in dem umfassenden internationalen Austausch- und Fahrtenprogramm des Gymnasiums im Loekamp, das in den letzten Jahren intensiv ausgebaut wurde und weiter ausgebaut wird.
Viby ist eine kleine Stadt mit ca. 5000 Einwohnern auf der dänischen Insel Seeland, nur wenige Kilometer von Roskilde und nur ca. 30 Minuten Zugfahrt von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen entfernt.
Die Viby Friskole ist eine christlich orientierte Privatschule, die von einer Elterninitiative getragen wird. Sie ist einzügig und nimmt pro Jahrgangsstufe maximal 18 Schüler auf. Wie in Dänemark üblich besuchen diese Schule als eine Art Volksschule alle Schüler von der Kindergartenklasse bis einschließlich der 9. Klasse. Nach dieser wird ein mittlerer Schulabschluss erworben. Danach können die Schüler ein Gymnasium besuchen oder eine Berufsausbildung beginnen.
An der Viby Friskole wird Deutsch als zweite Fremdsprache nach Englisch ab der 7. Klasse unterrichtet.
Der Besuch in Dänemark dauert ca. eine Woche, während derer die deutschen Schülerinnen und Schüler in dänischen Familien leben. Alle Familien verfügen über Englischkenntnisse, einige auch über Deutschkenntnisse. Für die Zeit des Besuchs wird von den dänischen Lehrern ein Programm ausgearbeitet, das allen Schülern mitgeteilt wird. Es umfasst üblicherweise einige Tage, an denen mit den dänischen Schülern zusammen der Schulunterricht besucht wird mit den Gastfamilien zusammen die Freizeit gestaltet wird, wie auch Ausflüge in die in der Nähe gelegenen Städte Roskilde und Kopenhagen, sowie auch gemeinsame Aktivitäten der deutschen Schüler mit ihren Lehrern, um Möglichkeit zum Austausch der Erlebnisse und Erfahrungen in den Gastfamilien zu bieten.
Obwohl das Gymnasium im Loekamp Dänisch nicht als Unterrichtsfach anbietet, bietet der Dänemarkaustausch vielfältige Lernmöglichkeiten für die deutschen Schüler. Durch das Leben in den Gastfamilien gewinnen die deutschen Schüler einen Einblick in das Alltagsleben. Freundschaften zu gleichaltrigen dänischen Jugendlichen werden aufgebaut und so im zusammenwachsenden Europa ein wertvoller Beitrag zu Verständnis und Kenntnis unseres Nachbarlandes Dänemark geleistet. Das Zusammenleben mit den dänischen Familien fördert die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.
Daneben sind die deutschen Schüler in vielfältigen Situationen gezwungen, sich auf Englisch verständlich zu machen bzw. englische Informationen zu verstehen, was ihnen die Möglichkeit gibt, im Englischunterricht Erlerntes anzuwenden.
Neben diesem kulturellen und sprachlichen Lernen fördert die Teilnahme am Austausch auch die Selbständigkeit der Schüler. Für viele ist es das erste Mal, dass sie ohne ihre Familien ins Ausland reisen und in den Gastfamilien weitgehend auf sich allein gestellt sind. Sie lernen, mit dieser neuen Situation zurechtzukommen und Fragen, Probleme, Konflikte selbständig mit den Gastfamilien zu lösen.
Der Besuch in Deutschland dauert ebenfalls ca. eine Woche. Ähnlich wie in Dänemark sollen hier die Austauschschüler in den Gastfamilien wohnen und an deren Alltagsleben teilnehmen. Das Programm sieht sowohl die Teilnahme am Schulunterricht wie auch einige Ausflüge vor, bei denen die dänischen Schüler und Lehrer einen Überblick über Marl und die umliegende Region mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten bekommen.
Redaktion und Fotos: J. Averhoff (Lehrerin)
Dänemarkaustausch 2014
Schüleraustausch nach Dänemark vom 21.9. bis zum 27.9.2014
Am Sonntag, den 21.9. war es endlich soweit: 20 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 8 und 9 machten sich zusammen mit ihren Lehrerinnen, Frau Erdmann und Frau Averhoff, auf den Weg nach Dänemark. Nach einer zehnstündigen Busfahrt näherte man sich dem Ziel: Viby, eine kleine Stadt 10 km südlich von Roskilde. Aufgeregt warteten die Jugendlichen darauf, endlich ihre Gastfamilien und vor allem ihre Austauschpartner kennen zu lernen! Nach einem ersten Abendessen in den Familien wich die Aufregung und stattdessen stellte sich Neugierde auf die Woche in Dänemark ein.
Für den nächsten Morgen war das Kennenlernen der Schule vorgesehen. Die deutschen Kinder staunten darüber, dass die gesamte Schule mit Teppichboden ausgelegt ist und sich jeder die Schuhe auszog. Zudem überraschte die gute Ausstattung der Schule, in der jeder Klassenraum mit einem Beamer ausgestattet ist und die Nutzung von Laptops im Unterricht durch die Schüler eine Selbstverständlichkeit ist. Eine weitere Besonderheit an jedem Morgen ist das gemeinsame Zusammenkommen und Singen im Gemeinschaftsraum. Anschließend stand Unterricht nach Plan auf dem Programm, der von den dänischen Lehrerinnen und Lehrern in dieser Woche extra in englischer Sprache gehalten wurde. So konnten sich auch die deutschen Schülerinnen und Schüler problemlos am Unterricht beteiligen und gleichzeitig ihre Englischkenntnisse vertiefen.
Neben dem Kennenlernen der Schule und der anderen Unterrichtskultur gehört zu einem Austausch natürlich auch das Kennenlernen des Landes. Der Ausflug nach Roskilde bildete sicherlich einen Höhepunkt der Fahrt, denn mit originalgetreuen Nachbauten von Wikingerschiffen ruderten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Lehrern und Mitarbeitern des Wikingerschiffsmuseums hinaus auf den Roskilde Fjord, wo die Segel gehisst wurden. Nach einigen Segelmanövern waren sich alle einig, dass dies ein besonderes Erlebnis war.
Anschließend besuchte die Gruppe den Dom zu Roskilde, der der traditionelle Begräbnisort der dänischen Königinnen und Könige ist. Ehrfürchtig wurde die Kirche mit den über 50 Särgen besichtigt.
Am Freitag besuchten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Austauschpartnern dann die Hauptstadt Dänemarks, Kopenhagen, wo es zuerst den „Runden Turm“ hinauf ging und man mit einer tollen Aussicht über die Stadt belohnt wurde. Weiter ging es zur Erkundung Kopenhagens mit dem Schiff: Bei einer Kanalrundfahrt konnten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens bequem vom Wasser aus bestaunt werden. Im Anschluss daran hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit, in Kleingruppen Kopenhagens Innenstadt zu erkunden.
Mit einem großen Abschiedsbuffet, das die dänischen Gastfamilien aus vielen dänischen Köstlichkeiten zusammengestellt hatten, klang die Zeit in Dänemark aus und wenn man genau hinsah, waren einige Tränen des Abschieds zu entdecken.
Jona (8a) fasst die Zeit in Dänemark wie folgt zusammen: „Auf der Hinfahrt war ich sehr aufgeregt und hatte auch ein wenig Angst, was mich erwarten würde, aber jetzt möchte ich gar nicht mehr weg!“.
Dänemarkaustausch 2013
Am 26. Mai 2013 war es soweit: Zum ersten Mal machte sich eine Gruppe von 25 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 8 zusammen mit Frau Averhoff und Frau Erdmann auf den Weg nach Viby in Dänemark, um dort für 5 Tage den dänischen Schulalltag, sowie Kultur und Sehenswürdigkeiten unseres Nachbarlandes kennen zu lernen.
Nach zehnstündiger Busfahrt, während der wir immer weiter Richtung gutes Wetter fuhren, erreichten wir am Abend den kleinen Ort Viby, wo die Austauschschüler mit ihren Familien schon auf uns warteten. Nach einer kleinen Begrüßung durch den dänischen Schulleiter in der Aula der Schule, ging es dann mit den Gastfamilien nach Hause.
Am nächsten Tag trafen sich morgens alle in der Schule wieder, wo der Schultag – wie an der Viby Friskole üblich – mit einem gemeinsamen Singen und Beten begann. Danach war für die deutschen Schüler und ihre dänischen Partner ein Stationenlernen vorbereitet worden, das sowohl dazu diente, in Kleingruppen den Kontakt und Austausch zwischen Dänen und Deutschen zu fördern, als auch auf spielerische Art und Weise Wissen über dänische Politik, Literatur, Flora und weitere Themen zu vermitteln. Als Kommunikationssprache in den internationalen Arbeitsgruppen diente dabei das Englische.
Am Abend fuhren wir gemeinsam ins nur 10 km entfernte Roskilde, um den Tag mit einem gemeinsamen Essen und Bowlingspielen abzuschließen.
Am Dienstag stand ein Tagesausflug nach Roskilde auf dem Programm, wo wir das bekannte Wikingerschiffsmuseum besuchten, in dem Wikingerschiffe nach archäologischen Funden originalgetreu nachgebaut werden und mit denen man in Begleitung eines Museumsmitarbeiters nach Art der Wikinger selbst aufs Meer hinausfahren kann. Dazu bekamen wir zunächst einige Sicherheitshinweise und danach wurden wir auf verschiedene Wikingerschiffe aufgeteilt. Da in der Wikingerzeit nur Muskel- und Windkraft zur Fortbewegung der Schiffe zur Verfügung standen, hieß es auch für uns uns in die Riemen zu legen und kräftig zu rudern, was nach kurzer Einweisung durch unseren Museumsmitarbeiter auch halbwegs ordentlich gelang.
Zurück an Land führten uns die dänischen Lehrer in die Innenstadt, wo alle Zeit hatten, in Kleingruppen eigenen Interessen nachzugehen. Abschließend stand ein Besuch der berühmten Domkirche von Roskilde auf dem Programm, die bis heute als Grablege der dänischen Könige dient. Dementsprechend ließen sich im Inneren der Kirche zahlreiche prächtige Sarkophage und Grabmäler finden und die Vorstellung, dass sich in diesen tatsächlich „echte tote Menschen“ befanden, stieß bei vielen Schülern auf ungläubiges Staunen oder auch leichten Grusel.
Zurück in Viby verbrachten die deutschen Schüler und Lehrer den Abend unter sich, um Zeit zu haben, sich über die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen auszutauschen. Beim gemeinsamen Pizzabacken halfen alle tatkräftig mit und nach dem anstrengenden Tag wurde mit gutem Appetit gegessen.
Der Mittwoch begann wieder mit einem gemeinsamen Singen und Beten in der Schule und danach verbrachten die deutschen Schüler den Vormittag bis 14:30 gemeinsam mit ihren Austauschschülern im Unterricht. Der Nachmittag und Abend wurde in den jeweiligen Gastfamilien verbracht.
Der Schulalltag am Donnerstag wurde durch die Abschlussfeier der Neuntklässler geprägt, die ihren mittleren Schulabschluss erworben hatten und nun die Viby Friskole verlassen. Aus diesem Anlass hatten sie einige Wasserspiele auf dem Schulgelände vorbereitet und hielten Süßigkeiten für die jüngeren Klassen bereit. Danach fand noch einige Stunden normaler Unterricht statt. Am Nachmittag hatten einige Gastfamilien mit ihren deutschen Gastschülern unterschiedliche Aktivitäten geplant, alternativ verbrachten die deutschen Schüler mit ihren Lehrern den Nachmittag in der Schule bzw. bei schönstem Sonnenschein auf dem großzügigen Gelände der Schule, wo neben einer erbitterten Wasserschlacht auch Gelegenheit zum Fußballspielen, Unterhalten oder Sonnen bestand, bevor die Gasteltern um 18 Uhr die deutschen Schüler abholten.
Für den Freitag, unseren letzten Tag in Dänemark, hatten die dänischen Lehrer einen Ausflug in die dänische Hauptstadt Kopenhagen vorbereitet, das wir nach 30minütiger Zugfahrt erreichten.
In einem Stadtrundgang besichtigten wir das Schloss Rosenborg, Schloss Amalienburg, in dem die dänische Königsfamilie wohnt, und den Nyhaven.
Eine Bootsfahrt durch die vielen Kanäle und Hafenbecken ließ uns auf bequeme Art und Weise zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten Kopenhagens kennenlernen, darunter auch die berühmte kleine Meerjungfrau, die wir allerdings nur von Ferne und von hinten sahen. Wieder an Land gab es eine Stunde Freizeit, die von den meisten zum Shoppen oder Essen genutzt wurde. Danach stand der Besuch des Schlosses Christiansborg an, das heute Sitz des dänischen Parlaments ist und über Räume für offizielle Feiern und Empfänge der dänischen Königin verfügt. Diese besichtigten wir zusammen mit einer Museumsführerin, die erklärte, zu welchen Anlässen die Königin welche Räume nutzt. Obwohl alle von dem anstrengenden Tag schon erschöpft waren, beeindruckte doch die prachtvolle Ausgestaltung der Räume und es wurden eifrig Fotos gemacht. Es war schwer sich vorzustellen, dass man sich in den Räumen befand, wo sich die Königin mit ihren hochrangigen Gästen aufhält und üppig Feste feiert!
Zurück an der Schule wurde gemeinsam ein Abschiedsessen vorbereitet, an dem alle Schüler, Eltern und Lehrer teilnahmen. In geselliger Runde wurden die Erfahrungen der Woche ausgetauscht und alle waren sich einig, dass der Austausch ein voller Erfolg war. Nun freuen wir uns auf den Besuch der Dänen am GiL und hoffen, dass der Austausch auch in den nächsten Jahren so erfolgreich und interessant weiterlaufen wird.