„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“

Am 27. Januar 2025 nahm der Leistungskurs Geschichte des GiL an der Gedenkfeier der Stadt Marl teil, der von den Schulen der Stadt mitgestaltet wurde. Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, an die der Tag erinnert, jährte sich 2025 zum 80. Mal.

Der Gedenkfeier ging zunächst ein ökumenischer Gottesdienst voraus, der an die Opfer der Shoah erinnerte und ihrer gedachte.

Die Feier wurde anschließend von den Marler Schulen und der Tanzgruppe AkzepTanz gestaltet. Dabei setzten sich die Beiträge immer wieder auch mit dem Zusammenhang von damaliger Hetze gegen Juden und politisch Andersdenkende und heutigem Rechtsextremismus auseinander.

Im Beitrag des GiL beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Jahrgangsstufe Q2 mit der Sprache des Nationalsozialismus, indem immer wieder Zitate des Holocaust-Überlebenden Victor Klemperer zur Sprache im „Dritten Reich“ mit einordnenden und analytischen Begriffen in einer sprachlichen Collage zusammengestellt wurden. Anschließend folgten aktuelle Zitate aus Politik, Gesellschaft und Popkultur, die von der Verrohung und Grenzüberschreitung in der heutigen Zeit zeugen. Dabei machte Klemperer bereits 1947 in seinem Werk deutlich, dass die schleichende Enthemmung und Verschiebung der Grenzen des Sagbaren, dem Nationalsozialismus den Weg geebnet hatten: „Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“

Text und Foto im Beitrag: Benedikt Berghoff

Beitragsbild: Stadt Marl

Ein Video der Veranstaltung finden Sie hier (YouTube-Kanal der Stadt Marl):

https://www.youtube.com/watch?v=iUSI8MxTumQ

 
 
Hier folgt der Text der Pressstelle Marl; Fotos von und mit freundlicher Genehmigung von Thomas Wilke:
 
𝐆𝐞𝐝𝐞𝐧𝐤𝐟𝐞𝐢𝐞𝐫 𝐳𝐮𝐦 𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐓𝐚𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐆𝐞𝐝𝐞𝐧𝐤𝐞𝐧𝐬 𝐚𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐎𝐩𝐟𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐬 𝐍𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥𝐬𝐨𝐳𝐢𝐚𝐥𝐢𝐬𝐦𝐮𝐬 –
Am Montag, den 27. Januar, fand in der Aula der Scharounschule die Gedenkfeier zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Unter dem Motto und dem Zitat von Willy Brandt: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ lud die Stadt Marl alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an diesem wichtigen Ereignis teilzunehmen.
Die Veranstaltung erinnerte an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und legte in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf die gezielte Massenmanipulation durch die NS-Propaganda. Es wurde verdeutlicht, wie Hass auf Minderheiten und die Unterstützung des eigenen Regimes subtil in unauffällige Nachrichten verpackt wurden, um über Emotionen neue Feindbilder zu schaffen und das nationalsozialistische Gedankengut in den Alltag zu integrieren. Diese Manipulation schuf den ideologischen Nährboden für die millionenfache Deportation und Ermordung unschuldiger Menschen.
Der Nachmittag begann um 16 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von Pfarrer Warndtke und Pastoralreferent Dr. Philipp Winger (Pfarrei Heilige Edith Stein) geleitet wurde.
Im Anschluss fand ab 17 Uhr die Gedenkfeier statt, die ein vielfältiges Programm bot. Schülergruppen des Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasiums, des Gymnasiums im Loekamp und der Willy-Brandt-Gesamtschule, die AkzepTanz Company sowie die Initiative Marler Wege zum Frieden trugen zur Gestaltung des Programms bei und machten die Veranstaltung zu einem bewegenden Erlebnis für alle Anwesenden.
Nie wieder ist jetzt!
Quelle: Pressestelle Stadt Marl