Am Dienstagmorgen startete früh eine besonders leckere Aktion in der GiL-Mensa, als die Schülerinnen und Schüler der beiden Sprachförderklassen die Schulküche des GiL betraten. Ein fünf Kilogramm schwerer Teigberg wartete auf sie, zusammen mit Förmchen aller Art, glänzenden Backblechen und jeder Menge bunter Dekoration.
Zunächst machten sich die 30 Bäckerinnen und Bäcker mit den Zutaten vertraut und lernten dabei die richtigen Begriffe kennen: das Blech, das Backpapier, die Förmchen, die Teigrolle … Es duftete nach Vanille, Zimt und Schokolade, während die Kinder den Teig zu Sternen, Engeln, Herzen und Tannenbäumen verarbeiteten. Die fleißigen Hände kneteten, rollten, drückten Förmchen und verzierten den Teig mit bunten Streuseln – voller Vorfreude darauf, diesen anschließend zu verzehren. An der Dekoration wurde dabei keineswegs gespart.
Plätzchenbacken und der damit verbundene köstliche Duft gehörten zur Weihnachtszeit wie Weihnachtslieder, Kerzen und Tannenduft. Nach und nach füllten sich die Backbleche. Während die ersten Plätzchen im Ofen goldbraun backten, sangen die Kinder auf verschiedenen Sprachen Weihnachtslieder. Doch nicht nur das Backen stand im Mittelpunkt. Die Aktion bot auch eine wunderbare Gelegenheit, die Sprache spielerisch zu fördern und sich einander näherzukommen.
Auch die Patinnen und Paten aus der Klasse 6b schlossen sich an: Die Party kam richtig in Schwung. Nun waren es 60 Kinder, die die Mensa kurzerhand in eine Tanzfläche verwandelten. Der traditionelle arabische und türkische Tanz sowie syrische Tanzbewegungen wurden allen beigebracht, auch die Lehrerinnen und Lehrer machten mit. Frau Dieckhoff, Frau Kubsch, Frau Radon und Herr Ali gaben ihr Bestes. Die Polonaise durfte am Ende natürlich auch nicht fehlen. Selbst die Küche blieb davon nicht verschont, denn dort, wie man weiß, fanden die besten Partys statt.
Das überall verstreute Mehl, das herzliche Lachen der Kinder, die vollen Bäuche und die erwärmten Herzen füllten den ganzen Saal mit einem Gefühl der Gemeinschaft, das weit über Ländergrenzen hinausging. Auch das war Schule – und so sollte es sein.
Am Ende des Tages waren nicht nur die Plätzchen ein voller Erfolg, sondern insbesondere der interkulturelle Austausch. Aus einfachen Zutaten wie Mehl, Zucker und Butter waren nicht nur süße Köstlichkeiten entstanden, sondern auch Brücken zwischen Kulturen und Sprachen geschlagen worden. Egal ob groß oder klein, Mädchen oder Junge – Stereotypen, Vorurteile und Rollenbilder wurden völlig abgelegt. Alle halfen gemeinsam: Sie spülten Teller und wischten Tische ab – Hand in Hand.
Die Kinder nahmen die restlichen Plätzchen mit nach Hause, damit auch die Familienmitglieder die liebevoll gestalteten Kekse probieren konnten. So ließ sich die Zeit bis Weihnachten jeden Tag lecker vertreiben.
Rad