Am 8. November 2024 fand am Gymnasium im Loekamp ein Workshop unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ statt. Ziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für wichtige historische Themen wie den Holocaust, Rassismus und die Zeit des Nationalsozialismus zu stärken. Die Stufe 10 war in verschiedene Gruppen eingeteilt, die jeweils ein Thema bearbeiteten.
9. November – „Schicksalstag“ in der deutschen Geschichte
Der 9. November ist in der deutschen Geschichte ein besonderer Tag – er wird oft als „Schicksalstag der Deutschen“ bezeichnet. Mehrere bedeutende Ereignisse, wie z.B. der Mauerfall, fanden an diesem Datum statt und haben unsere Gesellschaft geprägt. In Gruppen recherchierten die Schüler:innen zu den Hauptereignissen, präsentierten die historischen Hintergründe und setzten sich mit deren Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft auseinander.
Zeugen der Shoah – Gegen das Vergessen: Arbeit mit Zeitzeugeninterviews
Am 9. November, dem Tag der Reichspogromnacht, brannten Synagogen im ganzen Deutschen Reich, das Signal für den Beginn des größten Völkermordes in Europa. Nur noch wenige Zeitzeugen und Zeitzeuginnen können uns heute von dem unfassbaren Grauen der systematischen Verfolgung, Entrechtung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung berichten. Im Zentrum dieses Workshops standen deshalb ca. 30-minütige Interviewfilme mit Überlebenden des Holocaust – auch Shoah genannt-, die die Möglichkeit eröffneten, Einzelschicksale zu beleuchten und an ihnen zu lernen. Wie haben die jüdischen Mitbürger:innen die Machtübernahme der Nationalsozialisten erlebt? Wie Zwangsarbeit, Deportation und Konzentrationslager? Wie ist es ihnen nach Kriegssende ergangen?
Jüdisches Leben heute (mit Besuch der Synagoge in Recklinghausen)
Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland sieht sich mit vielen verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon ist Sichtbarkeit und Identität als Minderheit, eine andere der neu erstarkende Antisemitismus. Wie sieht es mit Jüdinnen und Juden im Kreis Recklinghausen aus? Wie leben sie ihre Religion? … Bei einem Besuch in der Synagoge in Recklinghausen lernten die Schüler:innen diesen religiösen Ort kennen und unterhielten sich mit dem Vorbeter Isaac Tourgmann. Nach der Reflexion über diesen Besuch beschäftigten sie sich in Kleingruppen mit Filmbeiträgen zu jungen jüdischen Deutschen (Projekt „Meet a Jew“). Sie stellten sich gegenseitig Einzelschicksale vor und klärten neue Fragen, die sich aus den Filmbeiträgen entwickelt hatten.
Ist das rassistisch? Was ist Rassismus und wo beginnt er? Dürfen wir bestimmte Wörter nicht mehr benutzen? Ist es noch ok, jemanden zu fragen, wo er oder sie herkommt? Ausgehend von konkreten Beispielen aus dem Alltag stellten wir uns die Frage, was Rassismus ist, wo er uns (auch in unserem Schulleben) begegnet, was er für die Betroffenen bedeutet und und welche Möglichkeiten wir haben, etwas dagegen zu tun.
Die Workshops boten eine wertvolle Gelegenheit, mehr über diese wichtigen Themen zu lernen und sich über verschiedene Perspektiven auszutauschen. Sie erinnerten uns an die Bedeutung, aus der Geschichte zu lernen und das Vergessen zu verhindern.
Die Fachschaft Geschichte und die GiL-Redaktion