Journalist Mario Büscher zu Gast am GiL

Ein Blick hinter die Kulissen der Nachrichtenwelt

Am 11. Oktober hatte die Redaktion des Gymnasiums im Loekamp (GiL) die Gelegenheit, Mario Büscher, Redakteur bei der renommierten Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP, https://www.afp.com/de), im Rahmen des Projektes Journalismus macht Schule (https://journalismus-macht-schule.org/) zu begrüßen. Der 30-jährige Journalist nahm sich Zeit, mit den Schülerinnen und Schülern über seinen beruflichen Werdegang, die Herausforderungen des Journalismus und die Zukunft der Medien zu sprechen. Es wurde ein spannender und aufschlussreicher Austausch, der nicht nur die journalistische Arbeit erklärte, sondern auch Einblicke in die Anforderungen und Werte dieses Berufs gab.


„Man muss neugierig bleiben”

Mario Büscher, der in Bochum aufgewachsen ist und Politik Ostasiens studiert hat, sprach offen über seine ersten Schritte im Journalismus. Seine Begeisterung für das Schreiben und seine Neugier auf Menschen und ihre Geschichten hätten ihn schon früh in diese Richtung gelenkt: „Es war immer das Gespräch mit den Menschen, das mich fasziniert hat. Ich wollte wissen, was sie bewegt.“ Sein Weg führte ihn zunächst zum Hochschulradio und später zum WDR, zur WAZ und zur Rheinischen Post, bevor er schließlich bei der AFP landete. Dort berichtet er heute aus Berlin, Bochum und Frankfurt.

 

Von Shanghai nach Berlin: Globale Perspektiven

Ein prägender Abschnitt in Büschers Laufbahn war sein Auslandsaufenthalt in Shanghai. Die Erfahrungen in China haben seine Sicht auf internationale Berichterstattung stark beeinflusst: „Man bekommt ein Gefühl dafür, wie unterschiedlich Menschen weltweit auf das selbe Ereignis reagieren.“ Besonders das Thema Zivilgesellschaft und die Herausforderungen einer objektiven Berichterstattung in Ländern wie China, weckte sein Interesse und erweiterte seinen Blick auf die Rolle des Journalismus im internationalen Kontext.

 

„Digitale Medien verändern alles”

Ein weiteres zentrales Thema des Besuchs war die zunehmende Bedeutung digitaler und sozialer Medien. „Die Nachrichtenwelt verändert sich schnell“, erklärte Büscher. Während traditionelle Zeitungen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, seien heute digitale Formate wie Podcasts, Radio und Newsletter zunehmend von großer Bedeutung. Der Journalist sieht darin nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance: „Es gibt so viele neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen und ein breiteres Publikum zu erreichen.“


Herausforderungen in Zeiten von Fake News

In einer Welt, in der Falschinformationen und Polarisierung eine zunehmende Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Journalismus darstellen, steht die Arbeit von Journalisten wie Büscher besonders im Fokus. „Fake News sind das Gegenteil von Journalismus“, betonte er. Sorgfältige Recherche und die Überprüfung von Quellen seien heute wichtiger denn je. „Es reicht nicht, einfach nur zu berichten. Man muss den Wahrheitsgehalt immer im Blick behalten.“

 

Der Blick in die Zukunft: Journalismus im Wandel

Büscher zeigte sich optimistisch, was die Zukunft des Journalismus angeht, betonte aber auch, dass sich die Medienlandschaft weiterentwickeln müsse. „Die Überschriften sind heute wichtiger als je zuvor – sie müssen das Interesse der Menschen wecken“, erklärte er. Gleichzeitig glaubt er, dass Printmedien weiterhin relevant bleiben werden, insbesondere in der Lokalberichterstattung. „Die gedruckte Zeitung wird für viele Menschen eine wichtige Informationsquelle bleiben, auch wenn sich die Art und Weise, wie wir Nachrichten teilen, verändert.“

 

Ein erfüllender Beruf

Abschließend hob Büscher die besonderen Anforderungen, aber auch die Erfüllung hervor, die der Journalismus mit sich bringt. „Es ist ein Beruf, der nie langweilig wird. Man hat ständig neue Themen und Herausforderungen“, sagte er. Dabei sei es wichtig, immer organisiert und flexibel zu bleiben. Die heutigen Herausforderungen an die Berufseinsteiger sind: „Neugier, Beobachtung und gut zuhören, sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Journalist besitzen sollte.

Mit seiner glaubwürdigen Art und den spannenden Einblicken hinter die Kulissen des Journalismus hinterließ Büscher einen bleibenden Eindruck bei dem Redaktionsmitgliedern.

Mehr Informationen über Büscher finden Sie hier https://muckrack.com/mario-buscher/articles

Beyza Yilmaz für die GiL-Redaktion