Jetzt wissen wir es genau: Der Ballon hat eine Höhe von über 37,2535 km erreicht! Der mit etwa 4700 Litern Helium gefüllte Wetterballon war am 2. Mai kurz nach 10 Uhr gestartet und flog zuerst Richtung Nordwesten in die Gegend von Borken und Bocholt, um dann in einer Kurve Kurs auf die Stadt Wesel zu nehmen. Dort ist der Ballon in der Stratosphäre planmäßig zerplatzt – übrigens bei einer Außentemperatur von -44°C und einem Luftdruck von ca. 0 hPa! Am Fallschirm ging es dann abwärts in Richtung Xanten und Uedem zur Landestelle im Uedemer Hochwald, wobei die Sinkgeschwindigkeit kurzzeitig 51,9 m/s betrug.
An Bord unserer Sonde hatten wir zwei Video-Kameras mit zusätzlichen Powerbanks installiert, die insgesamt etwa 66 GB an Bildmaterial aufgenommen haben. Besonders interessant waren dabei natürlich der Start und die Landung – aber natürlich auch das Zerplatzen des Ballons, der die Sonde mächtig durchgeschüttelt hat. Wir sind zusammen mit dem Videoteam noch dabei, aus den vielen Szenen einen Film zu produzieren. Einige Fotos kann man hier schon einmal vorab sehen.
Die vielen Daten, wie Höhe, Luftdruck, Temperatur, Lichtintensität usw. liefert uns die SD-Karte des Datenloggers, der ebenfalls mit an Bord war. Die Auswertung der Daten wird uns noch länger beschäftigen, weil die Daten alle 2 Sekunden aufgezeichnet wurden. Insgesamt wurde daraus eine CSV-Tabelle mit 32 Spalten und über 20000 Zeilen erzeugt, weil auch vor dem Start und nach der Landung Daten aufgezeichnet wurden.
Glücklicherweise gibt es dazu auch eine App der Firma Stratoflights, die für wichtige Zusammenhänge auch Diagramme liefert. Die Firma Stratoflights hat uns mit dem Knowhow und als Einkaufsquelle für die vielen notwendigen Einzelteile wichtige Dienste geleistet. So gibt es z.B. im Internet auch die kostenlose Stratoflights-App, mit der der voraussichtliche Landeort prognostiziert oder der Kontakt zu dem GPS-Sender in der Sonde hergestellt wurde.
Unser besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an die Firmen Evonik und Linde für ihre Unterstützung. Die Firma Linde hatte uns das für den Ballon notwendige Helium zur Verfügung gestellt, das von der Firma Evonik großzügigerweise vollständig finanziert wurde.
Das Experiment „Stratosphäre“ bringt uns noch viele Anwendungsmöglichkeiten, die sich mit dem umfangreichen Zahlenmaterial und auch mit biologischen und chemischen Zusammenhängen beschäftigen, wenn wir an die Reagenzgläser im Blickfeld der Frontkamera denken. Ein tolles Abenteuer, das alle Beteiligten in bleibender Erinnerung behalten werden.