Zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe Q1 haben am Montagabend, 29.1., die Theateraufführung des Klassikers „Woyzeck“ von Georg Büchner im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen besucht. Das Westfälische Landestheater inszenierte das Theaterstück, das momentan verpflichtend im Abiturkanon des Faches Deutsch behandelt wird.
Zuvor besuchten sie auch die Einführung, in der die Aktualität des Stückes betont wurde, mit der Büchner zur Zeit der Epoche des Vormärz seinen Beitrag für Menschenrechte und demokratische Werte leistete, die heute oft als selbstverständlich angenommen werden, es jedoch historisch betrachtet überhaupt nicht seien. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Protestbewegung für Menschenrechte und Demokratie sei Büchner damit höchst aktuell.
Die Inszenierung selbst überzeugte mit einer ungeheuren Intensität und Präsenz. Ein Bühnenbild, das den Schauplatz in eine Art Kanalisation verlegte, Andres und Woyzeck, die Flaschen sammelten und eine Tanzveranstaltung mit Rave-Musik schafften nicht nur Aktualitätsbezug, sondern veranschaulichten Woyzecks Armut sowie seine Wahnhaftigkeit auf eine gekonnte und eindringliche Weise. Die Darstellerinnen und Darsteller vermochten es, Szenen des Fragments aufzubrechen und neu zu ordnen, Verfremdungseffekte einzubauen, Figuren sehr intensiv darzustellen und so viele interessante Reize zu setzen. Manche Interpretationen bieten sicherlich Raum für Diskussionen. Aber genau das ist es ja, was einen Theaterbesuch so interessant macht!
Am Ende gab es viel Applaus für die Darstellerinnen und Darsteller und später im Foyer viele positive Rückmeldungen zu einem gelungenen Theaterabend.
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