Düsseldorf ganz anders

 

Am 7. Juni machte sich der Projektkurs Soziales Engagement von Frau Müllender auf den Weg nach Düsseldorf für eine Stadtführung von ehemaligen Obdachlosen, die für FiftyFifty  (einer Obdachlosenzeitschrift) arbeiten.

Die beiden, Vanessa und Rüdiger, empfingen uns ganz herzlich am Oberbilker Markt und erzählten uns zunächst einige persönliche Geschichten. Wir liefen gemeinsam bis zum Martin-Luther-Platz und währenddessen hielten wir an verschiedenen Orten an, über die uns dann von den beiden berichtet wurde. Zuerst hielten wir an einem Wohnhaus für Obdachlose(nur Männer), bei dem man ein rund 15 Quadratmeter großes Zimmer hat und sich den restlichen Wohnbereich mit den anderen Bewohnern auf seiner Etage teilen muss. In einem dieser Wohnhäuser leben bis zu 120 Obdachlose zusammen. Zwar klingt es so, als wären diese Wohnhäuser eine perfekte Möglichkeit für obdachlose Männer von der Straße zu kommen, jedoch gibt es auch viele Schattenseiten. Zum Beispiel gibt es nur einen Nutzungsvertrag, was bedeutet, dass man jederzeit rausgeschmissen werden kann, da einem nichts gehört. Außerdem ist das Zusammenleben mit so vielen Leuten auf engem Raum sehr schwierig, da zum Beispiel viel geklaut wird und man sein Eigentum nicht zurück bekommt, wenn man keine Beweise hat, was in den meisten Fällen bedeutet, dass man einfach Pech gehabt hat. Des Weiteren haben die dort lebenden Obdachlosen kaum Privatsphäre, da jeder einfach in jedes Zimmer kann, was dazu führt, dass man kaum Ruhe bekommt. Hygiene ist in diesen Häusern auch ein Problem. Die meisten Obdachlosen sollten auch eigentlich nur ein Jahr in diesen Unterkünften leben, jedoch gibt es welche , die aus diesen Häusern gar nicht mehr rauskommen, da das nicht so einfach ist, wie manch einer vielleicht denken mag.

In einem Eckhaus ist es Obdachlosen möglich sich zu duschen, neue Kleidung zu besorgen und medizinisch versorgt zu werden, ob versichert oder nicht. Die Ärzte arbeiten komplett ehrenamtlich. Außerdem gibt es Beratungen und Mittagessen, jedoch ist dies recht teuer, da jede Portion 1,30 Euro kostet.

Des Weiteren erzählten sie von den Übernachtungsstätten im Freien, die die Männer nutzen. Dort zu leben ist aber gefährlich , da man bestohlen werden kann oder einem auch schlimmere Dinge angetan werden können.

Für die jüngeren Obdachlosen gibt es auch einen sogenannten „kleinen Knackpunkt“ , dort können junge Mädchen hin, jedoch ist der Drogen und Alkohol Konsum sehr vertreten.

Damit manche Obdachlose irgendwie an Geld heran kommen können ,  verkaufen sie sich oft selber um anschließend mit dem verdienten Geld Drogen kaufen zu können. Das ist ein Teufelskreis , da sie durch die Drogen Freunde verlieren, Leute beklauen oder auch schwere Verletzungen davontragen.

Am Ende der Tour reflektierten wir gemeinsam noch einmal die ganze Tour und bedankten uns anschließend bei Vanessa und Rüdiger für ihre Zeit und die Führung.

Esma, Salma und Rabea