Der Diffkurs besucht die Steinwache in Dortmund

Am 24.März besuchte der Differenzierungskurs Geschichte die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Julian (9b) und Luana (9c) schildern im Folgenden ihre Eindrücke:

Julian:
Ich werde über den Ausflug des Differenzierungskurs zum Gestapo-Gefängnis der Steinwache in Dortmund am 24.März berichten. Zuerst einmal werde ich meine ersten Eindrücke schildern, dann gehe ich auf unsere Führung ein.
Am Donnerstag, den 24.März 2022, haben wir uns vom Kurs am Bahnhof in Sinsen getroffen, um mit dem Zug nach Wanne-Eickel und von dort aus nach Dortmund zu fahren.
Am Hauptbahnhof in Dortmund angekommen sind wir erst einmal ungefähr 5 Minuten zum Gefängnis gelaufen. „Von außen“, so dachte ich zumindest, „sieht es aus wie eine Schule!“ Doch dann begriff ich den Ernst der Lage: Im gepflasterten Boden des Innenhofes waren 5 Stolpersteine in den Boden eingelassen worden. An diesem Punkt ist
mir mulmig zumute gewesen, und ich dachte daran, wie diese Leute denn wohl gestorben sind… Dann sind wir hineingegangen und fanden uns darauf in einem Seminarraum wieder.
Dort warteten wir ungefähr 10 bis 15 Minuten, bis uns alles erklärt wurde.
Zuerst wurden wir in einen Raum geführt, in dem die Häftlinge damals aufgenommen wurden. Ich erinnere mich noch an die seelische Schwere, die dort während der Führung herrschte.
Teilweise wurden die Häftlinge verhaftet, weil sie um Essen und Geld gebettelt haben, oder weil sie „anders“ waren – Wie heute Punks zum Beispiel -, dabei ist anders Sein doch gerade das Gute in unserer Gesellschaft!
Als nächstes fanden wir uns in einem kleinen, U-förmigen Raum wieder, einer „Isolierzelle“. Das Grausame an ihr war, das der Raum schnell beheizt werden konnte… Die Zelle wurde erst ausgekühlt, bevor der Häftling dort hereinkam, dann wurde die Heizung angemacht. Ein schneller Temperaturunterschied sorgt bekanntlich für Kreislaufprobleme, das war aber auch so gewollt. In dieser Zelle haben die Isolierten in die Wände geritzt, wie lange sie eingesperrt und wie die Essensrationen waren.

Luana:
Ich habe den Tag mit meinen Mitschülern echt genossen, da es mal etwas anderes war als in der Schule zu sitzen und Aufgaben zu bearbeiten. Außerdem war es echt toll, etwas Abwechslungsreiches in der Schulzeit zu unternehmen und dabei noch so viel zu lernen. Ich muss zugeben, dass als ich in das alte Gefängnis eintrat, ein mulmiges Gefühl bekam,
jedoch war ich sehr neugierig, sodass ich mich zusammenriss und alles von der interessanten Führung mitnahm. Ich habe mich schon öfter mit der Gestapo auseinandergesetzt, weshalb ich mich oft bei den Fragen, die gestellt wurden, auskannte, doch ich habe trotzdem viel dazugelernt. Zum Beispiel konnten Häftlinge aus dem Gefängnis fliehen, aber nur, wenn es Bombenangriffe gab, da es zu dem Zeitpunkt laut war und die Wärter sich selbst retten wollten. Die Häftlinge haben es  geschafft zu fliehen, indem sie die Heizung aus der Wand rissen (!) und gegen die Tür schlugen. Wenn ihnen die Flucht gelang, mussten sie sich dann jedoch vor dem Bombenhagle in Sicherheit bringen und die meisten starben. Daran erkennt man, dass die Häftlinge fliehen wollten, egal was außerhalb passierte.

Insgesamt war die Führung wirklich empfehlenswert. Wenn man sich für die  Geschichte des Gefängnisses interessiert, ist das Museum empfehlenswert. Wer von euch an einem Wochenende Zeit hat, sollte sich das Museum einmal anschauen.

Nähere Informationen findet ihr unter diesem Link:

Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (dortmund.de)

 


Luana  (9c) und Julian (9b)