Sehr geehrte Erziehungsberechtigte, liebe Schülerinnen und Schüler,
Cybermobbing ist mittlerweile zu einem zentralen Thema geworden, das fast ausschließlich im unmittelbaren alltäglichen Umfeld der Jugendlichen stattfindet – und Schule ist ein wichtiger Teil davon. Womöglich trägt insbesondere auch die derzeitige Situation dazu bei, dass Cybermobbing immer mehr in den Fokus rückt. Cybermobbing ist damit zu einer Herausforderung geworden, mit der Schule sich immer häufiger konfrontiert sieht. Doch auch für das Miteinander im Internet gelten dieselben Normen, Werte und Gesetze, wie im ganz normalen Alltag.
Beleidigungen, Ausgrenzung und Drohungen verletzen Menschen, ganz egal, ob das in einem Chat, während einer Videokonferenz, auf einer virtuellen Pinnwand im Internet oder auf dem Pausenhof geschieht. Deshalb wollen wir auch in der virtuellen Welt das soziale Miteinander stärken, den gegenseitigen Respekt fördern und einen achtsamen Umgang miteinander pflegen. Wir wollen Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, für einen bewussten Umgang mit Medien und ein gutes Miteinander – auch im Internet! – sensibilisieren.
Folglich verweisen wir an dieser Stelle darauf, dass nach § 201a StGB es untersagt ist, unbefugt Bildaufnahmen von Dritten in besonders geschützten Räumen, dem „höchstpersönlichen Lebensbereich“, herzustellen und zu verbreiten. Herabsetzende Werturteile und die vorsätzliche Kundgabe der Missachtung einer Person sind strafbare Beleidigungen (§ 185 StGB). Dazu zählen verletzende und demütigende Aussagen, die über die reine Kritik oder Meinungsäußerung hinausgehen. Unter den Tatbestand der üblen Nachrede (§ 186 StGB) fällt das Behaupten oder Verbreiten von Tatsachen, die andere verachtenswert machen oder in der öffentlichen Meinung herabwürdigen können. Wer vorsätzliche unwahre Tatsachen mit ehrverletzender Wirkung verbreitet, begeht eine Verleumdung (§ 187 StGB).
Denken Sie ferner bitte daran: „Das Internet vergisst nie!“ Alle gemachten Bilder und hinterlassenen Kommentare werden gespeichert. Eine Beseitigung dieser aus dem Internet gestaltet sich unter Umständen äußerst schwierig. Dies kann nicht nur für die Person, die in die Rolle des „Mobbingopfers“ gedrängt wird, sondern darüber hinaus auch für denjenigen, der dabei die „Täter“ Rolle annimmt, bleibende Folgen hinterlassen.
Liebe Schülerinnen und Schüler, achtet deshalb bitte auf einen bewussten Umgang mit dem Medium Internet: Geht achtsam mit Euren Daten um, glaubt nicht alles, was ihr lest, sondern hinterfragt die Sachverhalte und seid insbesondere im Austausch miteinander respektvoll und wertschätzend. Die 10 Gebote der digitalen Ethik stellen einen Leitfaden dar, an dem ihr Euch dabei orientieren könnt.
5D PPP 10 Gebote digitale Ethik
Mit hochachtungsvollen Grüßen
Eure 5D