Hangzhou, Shanghai, Peking – Die Rundreise durch China
Nach unserem traurigen Abschied von unseren, in der Zeit liebgewonnenen, Austauschschülern und Gastfamilien, ging es für uns mit dem Bus direkt nach Hangzhou, wo wir uns nochmal verabschieden mussten, und zwar diesmal von unserer Übersetzerin Angel, die uns die erste Woche begleitet hatte. Dafür bekamen wir einen neuen Englischübersetzer und gleichzeitig Guide, Mr. Wan. Zu dem kommen wir aber noch später…
In Hangzhou besuchten wir den Westlake, den wir mit einem Holzboot überquerten. Danach fuhren wir zu einer alten Einkaufsstraße und wir hatten Zeit, Souvenirs zu kaufen, zu Abend zu essen und dann fuhren wir ins Hotel (meiner Meinung nach das schönste der ganzen Reise). Es war modern und trotzdem traditionell chinesisch.
Nach dem Frühstück, bei dem wir alle relativ müde aber trotzdem motiviert waren, fuhren wir mit dem Bus ungefähr drei Stunden nach Shanghai. Die meisten von uns waren ziemlich aufgeregt, als der Bus hielt und wir umgeben von Wolkenkratzern waren. Als wir dann erfuhren, dass wir auf den dritthöchsten in ganz Shanghai fahren, stieg unsere Freude noch mehr. Wenn man mit einem Lift 88 Stockwerke hochfahren muss, dann weiß man, dass man sehr hoch oben ist. Von da aus sah man auf die ganze Stadt und hatte neben sich mit dem Shanghai Tower das zweithöchste Gebäude der Welt stehen. Danach hatten wir Zeit auf einer, in China seltenen, Fußgängerzone zu shoppen, in der es auch internationale Marken gab, zudem hatten wir die Gelegenheit, selbst essen zu gehen.
Am Abend kam mein absolutes Highlight – eine Bootsfahrt über den Fluss mit Blick auf die berühmte Skyline von Shanghai. Zuerst sah es so unrealistisch aus: riesige Wolkenkratzer, die mit den buntesten Farben beleuchtet wurden und wir daneben. Wir alle waren beeindruckt, wobei wir uns natürlich schon gefragt haben, wie die Stromrechnung dieser Lichtshow aussieht.
Da wir Shanghai nur für einen Tag besuchen konnten, ging es am nächsten Tag weiter nach Suzhou. Zuerst waren wir in einem alten Dorf, was auch gleichzeitig ein Park war. Dort war es interessant zu sehen, wie sich Touristen und Bürger vermischten, da die meisten Leute, die dort lebten, eher ärmer waren. Trotzdem waren überall Läden und Angebote für Touristen. Später fuhren wir zu einer Seidenfabrik, in der wir uns den Herstellungsprozess anschauen konnten. Einige Schüler nutzen hier die Chance, Sachen aus Seide zu kaufen. Im Anschluss ging es mit dem Nachtzug nach Peking, was elf Stunden gedauert hat, aber durch das Schlafen ging die Zeit schnell vorbei.
Angekommen in Peking sind wir direkt mit dem Bus und unserem zusätzlichem Guide Victoria zum Himmelstempel und zur verbotenen Stadt gefahren. Beides war beeindruckend, wobei die verbotene Stadt nicht so viel Abwechslung zeigt. Noch mehr kulturellen Austausch erfuhren hier einige von uns durch die Bekanntschaft mit einer Gruppe von Leuten aus Gambia, welche wir dann zufälligerweise sogar am nächsten Tag auch an der Chinesischen Mauer noch einmal getroffen haben. Dort sind wir definitiv die steilere Seite hochgelaufen und es war ziemlich anstrengend. Leider spielte das Wetter an der Chinesischen Mauer zunächst nicht so richtig mit, denn anfangs war es nebelig. Doch später wurde die Sicht klarer und einem wurde bewusst, wie groß die Mauer überhaupt ist. Zum Abschluss waren wir abends bei einer Kung Fu-Show, welche mit den absoluten Anfängerbewegungen, die wir gelernt haben, nichts zu tun hatte.
Jetzt kommen wir noch zu Mr. Wan, unserem Guide. Er war einer der tollpatschigsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann, gleichzeitig war er extrem liebenswert. Man konnte ihn einfach nicht nicht mögen. Dann ist er immer mit seiner Fischflagge, die uns zusammenhalten sollte, herumgelaufen und hat sich beispielsweise auf die vollbefahrene Straße gestellt, um dem Busfahrer beim Einparken zu helfen. Er hat den Trip so viel lustiger und entspannter gemacht. Deswegen war die Verabschiedung am letzten Abend auch ziemlich traurig. Danke Mr. Wan!
Generell können wir sagen, dass die Zeit viel zu schnell vorbei ging und wir so viel erlebt und gesehen haben. Außerdem war die Atmosphäre in der Gruppe sehr entspannt und witzig (auch die zwischen den Lehrern). Wir hatten anfangs vielleicht ziemlich große Angst, doch im Endeffekt waren es zwei spannende, lehrreiche und zusammenschweißende Wochen, die wir nie vergessen werden.
Clara E. (EF)