Fridays For Future
Am Freitag, den 15.03.2019, versammelten sich rund 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Marl auf dem Creiler Platz in Marl, um für eine bessere Umwelt und einen sauberen Planeten zu demonstrieren. Das GiL ist stolz darauf, ein großer Teil dieser Demonstration gewesen zu sein. Unzählige nachhaltig erstellte Plakate zeigten deutlich den Standpunkt der GiL-Schüler*innen: „Wir leben auf einer wunderschönen und einzigartigen Erde, deshalb lasst sie uns beschützen!“ Musikalische Unterstützung fand die Demo durch „Die roten Hosen“, geführt von Drummer Finn Wenzel (Q1) und Gitarristen Dennis Woller (Q1). Die großartige Musik sorgte für eine fantastische Stimmung. Darüber hinaus hielten einige Schüler*innen der Schulen Marls Reden zum Thema Umweltschutz. Unter anderem auch die Schülersprecherin des GiL, Fatima Deniz (Q1):
„Hallo alle miteinander,
Ich denke, ich sollte mich zunächst einmal kurz und knapp vorstellen. Mein Name ist Fatima Deniz, ich bin 16 Jahre alt und gehe auf´s GiL. Das war’s auch schon zu meiner Wenigkeit.
Wir haben uns hier versammelt, um für unsere Umwelt und unseren Planeten zu demonstrieren. Und das tun wir im Rahmen der Schülerbewegung „Fridays For Future“. Die Idee, das Ganze nach Marl zu bringen, hatte Ilayda, deshalb nochmal einen Dank an Dich, Ilayda!
Jetzt wirft sich die durchaus berechtigte Frage auf, was das Ganze hier eigentlich soll. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf den Aspekt eingehen, dass die Demonstrationen während der Schulzeit stattfinden, weil die Redner vor mir den Grund dafür bereits deutlich erläutert haben. Viel mehr möchte ich über den Sinn und Zweck der Demo selbst sprechen. Ich möchte klarstellen, dass die heutige Demo nicht gleich bedeutet, dass sich ALLES von heute auf morgen umkrempeln lässt. Nein, sicherlich nicht. Wäre es so einfach, dann stünden wir jetzt nicht hier. Wir sind alle nur Menschen und menschlicher Fortschritt braucht nun einmal Engagement, neue Strukturen und Ideen, Zusammenarbeit und vor allem viel Zeit. Was wir für Veränderung allerdings zuallererst entwickeln müssen, ist Bewusstsein. Bewusstsein für die Folgen unserer Worte und Handlungen. Auch, wenn wir es vielleicht eigentlich schon wissen, bemerken wir doch oftmals nicht, wie sehr unser Alltag unsere Umwelt beeinflusst. Ich gehöre genau zu diesen Menschen. Deshalb mag es komisch klingen, dass ich hier stehe und versuche, erneut von Umweltverschmutzung, Klimawandel und die Rettung unseres Planeten zu predigen, obwohl ich nicht mehr weiß, als alle anderen hier. Aber genau diese Denkweise ist fehlleitend. Gerade weil wir noch nicht engagiert genug sind, gerade weil wir noch nicht unser Bestes geben, gerade weil wir noch viel lernen und erfahren müssen — stehen wir hier!
Selbst wenn wir alle nur Dinge sagen und hören, die wir bereits wissen, ist es wichtig, sie immer wieder zu sagen und immer wieder zu hören, um ein Zeichen zu setzen.
- Jeden Tag verschlimmert sich die Situation aufs Neue.
- Nicht nur in Marl, nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa, nein, es geht hier um unsere gesamte Erde.
- Wir müssen aufhören zu rufen „Unsere Umwelt wird zerstört!“ und anfangen zu schreien „WIR zerstören unser Umwelt!“ Nur so können wir verinnerlichen, dass wir nicht nur Betroffene, sondern genauso Schuldige sind.
Andernfalls wird sich nichts zum Positiven wenden. Je öfter wir dies wiederholen, desto stärker prägen wir es uns doch ein. Wenn ich also das nächste Mal für einen 5-km-Weg ins Auto steige, wenn ich das nächste Mal nach einer Plastiktüte greife, wenn ich das nächste Mal etwas wegwerfe, hoffe ich genau dieses Bild vor mir zu sehen. Ein Bild meiner Mitmenschen, die trotz des Regens hier stehen und Schilder hochhalten, die mir zeigen, dass ich genau das, was ich da vorhabe, nicht tun darf. Deshalb bitte ich alle: Haltet eure Schilder einmal ganz hoch!
„Stop Plastic Waste“, „The climate is changing – why aren’t you“, „Fridays For Future“, „Unser Planet ist unsere Zukunft“, „Wir haben keinen zweiten Planeten“—Das ist richtig! „Nachhaltigkeit hat Zukunft“ ––Unser gegenwärtiges Verhalten nicht.
Es ist definitiv nicht leicht, das möchte ich gar nicht behaupten. Und seien wir ehrlich: Wir werden viel Zeit brauchen, um uns zu bessern. Die Erde, auf der wir leben, die uns geschenkt wurde, ist ein Ort voll tiefer grüner Wälder, riesiger schneeweißer Berge, klarer blauer Meere – weitreichender, als es das bloße Auge erfassen kann und gesäumt von wunderschönen Landschaften. Ich verstehe also nicht, wie einige behaupten können, dass es sich nicht lohne dieses Geschenk zu schützen. Dass es sich nicht lohne, hier zu sein. Eins ist unausweichlich: Unsere Worte, unsere Handlungen, unser Lebensstil und unser Miteinander wirken sich immer auf die ein oder andere Art auf die Gegenwart und die Zukunft aus. Entweder wir zerstören oder wir retten gemeinsam unsere Welt. Nun obliegt es einem jeden selbst, auf welcher der beiden Seiten er stehen möchte, aber am Ende wünschen wir uns doch alle das Gleiche, nicht wahr? ——- Dass wir das Richtige tun! Dankeschön“
Fatima Deniz, Q1, Schülersprecherin des GiL