Besuch im Kloster

Seit Beginn des Schuljahres beschäftigte sich der katholische Religionskurs der Klassen 7 a und b mit dem Thema „Kirche in der Nachfolge – Klöster und Orden im Mittelalter“. Dabei haben wir nicht nur den Aufbau von und den Alltag in mittelalterlichen Benediktinerklöstern besprochen, sondern einen besonderen Fokus auf den heiligen Franziskus gelegt. Dieser hatte sein luxuriöses Leben als Sohn eines reichen italienischen Händlers aufgegeben, um Christus nachzufolgen und nach dem Evangelium zu leben.

Nach den Regeln des Franziskus leben heute auch die Ordensschwestern im Antoniuskloster in Lüdinghausen, die die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Religionslehrerin Frau Averhoff und Frau Balke am 18. 10. 2017 besuchten. Bei unserer Ankunft wurden wir dort zunächst von Schwester Susann und Schwester Chiara Maria begrüßt, die uns auch den Tag über begleiten würden. Als erstes stärkten wir uns mit unserem mitgebrachten Frühstück und leckerer Limonade, die die Schwestern für uns bereitstellten. Dabei wurde vielen bewusst, dass das Leben in einem Kloster heute natürlich nicht mehr so ist, wie im Mittelalter. Die Räumlichkeiten waren modern gestaltet und es gab sogar eine Kaffeemaschine.

Danach begann der inhaltliche Teil der Veranstaltung. Anhand unterschiedlicher Symbole und Gegenstände erläuterten die Schwestern das Leben des heiligen Franziskus und seine religiösen Ziele: in Armut und ganz  nach dem Evanglium zu leben.

Nach den Regeln des Franziskus lebte auch Catharina Damen im 18./19. Jahrhundert, die aus einer armen Familie in den Niederlanden stammte. Sie wurde 1835 zur Gründerin der Gemeinschaft der „Franziskanerinnen der Buße und der christlichen Liebe“, zu der auch die Schwestern in Lüdinghausen gehören.

Danach waren alle gespannt, die Räumlichkeiten des Klosters genauer kennenzulernen. Neben der Klosterbibliothek sahen wir auch den Speisesaal, einen Fernsehraum und die Flure, an denen die Zimmer der Ordensschwestern lagen. Bei unserem Rundgang begegneten wir auch einigen der Bewohnerinnen, die uns alle herzlich begrüßten und interessierte Fragen stellten. Stets wurde betont, dass es sich bei den Schwestern um fröhliche und lebensfrohe Frauen handelt, obwohl viele von ihnen bereits in einem sehr fortgeschrittenen Alter waren. Den Abschluss unseres Rundgangs bildete der Besuch der schönen Klosterkapelle. Hier hielten wir eine kurze Andacht, in der wir gemeinsam das Vaterunser beteten und Schwester Susann und Schwester Chiara Maria jeden von uns einzeln segneten und uns eine Kette mit dem Tau schenkten, dem Segenszeichen der Franziskaner.

In der Abschlussrunde hatte jeder die Gelegenheit, den Schwestern Fragen zu stellen zum Alltag im Kloster und über ihre persönliche Entscheidung, in den Orden einzutreten.

Schließlich mussten wir uns von den freundlichen Schwestern verabschieden und mit vielen neuen Eindrücken den Weg zurück nach Marl antreten.

Av