Passend zum abiturrelevanten Thema „Farbstoffe“ fuhren wir, so wie es jeder Chemie-LK unserer Schule in der Q2 tut, ins Schülerlabor XLAB nach Göttingen, um das theoretische Wissen, das wir in der Schule erarbeitet haben, zu erweitern und durch Experimente im Labor besser verstehen zu können.
Die Fahrt begann am Dienstag, den 03.11., in der vierten Schulstunde unter der Begleitung von Frau Nolte, Frau Schwarz und selbstverständlich unserem LK-Lehrer Herrn Pieper. Nach einer entspannten und staufreien Fahrt kamen wir bei besten Wetterverhältnissen am Hotel in Göttingen an und fuhren nach der Zimmerverteilung direkt in die Innenstadt, denn eine Stadtführung war bereits geplant. Danach hatten wir Zeit für uns und konnten die Studentenstadt schließlich selbst erkunden.
Am Mittwoch ging es dann direkt nach dem Frühstück ins XLAB, denn um 9 Uhr begann unser erster Labor-Tag. Nachdem wir von Frau Dr. Birgit Drabent begrüßt wurden, wurde der theoretische Teil zum Thema Organische Farbstoffe durchgenommen, der aber nicht allzu lange dauerte, da der Unterrichtstoff bereits in Herr Piepers Unterricht erarbeitet wurde, womit wir bei Dr. Drabent punkten konnten. Nachdem wir das Skript bekamen, gings auch schon zusammen mit einem Partner ins Labor, um die Versuche durchzuführen. Der Fokus an diesem Tag lag dabei auf den Azofarbstoffen Methyorange und Orange II. Es wurden aber auch zahlreiche andere Exprimente durchgeführt, wie zum Beispiel „Die Darstellung und die Eigenschaften von Phenolphtalein“. Ein Highlight war jedoch die Darstellung von Fluorescein – Man nehme ein Reagenzglas und fülle es mit einer Spatelspitze Phthalsäureanhydrid und Resorcin und vermische diese mit zwei Tropfen konzentrieter Schwefelsäure. Nach kurzem Erhitzen gebe man 5 ml verdünnte Natronlauge hinzu. Die dabei entstandene Fluorescein-Lösung tropfe man in einen Becherglas, welches in einem abgedunkelten Raum steht und seitlich mit einer UV-Lampe bestrahlt wird und voila: nach Zugabe der Fluorescein-Lösung erhält man eine grün leuchtende Flüssigkeit. Als letztes führten wir eine photometrische Untersuchung des selbsthergestellten Azofarbstoffs Methylorange undOrange II durch. Zum Abschluss werteten wir die durchgeführten Versuche aus und hatten dann schließlich ab 17 Uhr Freizeit. Am Abend machte man es sich auf einem der Zimmer mit Kartenspielen gemütlich.
Der Plan für Donnerstag war voll, weshalb wir sogar früher aufstehen mussten als am Vortag. Denn wir fuhren zur Universität, um uns eine richtige Chemie-Vorlesung anzuhören und um dem Stundentenleben in Göttingen noch ein Stück näher zu kommen. Wegen der Vorlesung begann unser Tag im XLAB deshalb auch erst um 10 Uhr. Für den Vormittag stand auf dem Plan „Die Chemie der Leuchterscheinungen“. Im Labor wurden unter anderem Experimente zu den Themen „Das kalte Leuchten unter UV-Anregung“ und „Chemolumineszenz am Beispiel des Luminol“ durchgeführt. Nach dem Mittagessen in der Mensa ging es dann mit dem Thema „Komplexchemie“ weiter. Hier ging es zum Beispiel darum, Fluorid in Zahnpasta und Nickel in Münzen nachzuweisen. Zudem wurde eine dünnschichtchromatographische Untersuchung von Chlorophyll und Phäophytin durchgeführt. Nach der Auswertung der zahlreichen Experimente mit Frau Dr. Drabent endetete unser Praktikum im XLAB. Am Abend fuhren wir dann allesamt ins Kartoffelhaus, das nicht ohne Grund einen sehr guten Ruf in der Studentenstadt genießt.
Am letzten Tag zeigten uns zwei Studienbotschafter, wobei einer von ihnen Chemie und der andere Physik studiert, einen Teil der Universität. Man zeigte uns die Fakultäten für Physik und Chemie, wobei der Fokus aber auf den Laboren in der Fakultät Chemie lag. Danach hielten die beiden Studienbotschafter noch einen Vortrag über die Uni und beantworteten Fragen, die allgemein einen zukünftigen Göttinger Studenten interessieren könnte – Wie sieht es beispielsweise mit der Wohnsituation in Göttingen aus? Wie ist es mit dem Stundenplan und den Klausuren im Studienfach Chemie?
Nach dem Mittagessen in der Mensa fuhren wir dann um 13 Uhr vom XLAB aus mit sehr vielen neuen Erfahrungen wieder in die Heimatstadt zurück. Jeder aus dem Chemie-LK fand, dass die Fahrt ein voller Erfolg war und es hat uns alles sehr viel Spaß gemacht!
Redaktion: Emre Bayrakli (Q2, Chemie-LK)