Hola! Cómo te llamas? De dónde eres? Y cómo estás?
Die oben stehenden Fragen gehören zu den ersten spanischen Sprachkenntnissen eines Schülers, der seit kurzem in der Schule Spanisch lernt. Fragen, die auch wir uns auf unserer weiten Reise vor lauter Aufregung immer wieder eingeprägt haben.
Denn für uns, zwei Schülerinnen der Jahrgangsstufe 12, ging es in unseren letzten Sommerferien nach Guatemala – ein relativ kleines Land in Lateinamerika, das von einer vielfältigen Kultur geprägt ist, sich aber leider auch durch viel Armut auszeichnet. Auf die Frage: „Was wollt ihr denn da?!“, gab es für uns trotzdem viele Antworten. Unser Hauptgedanke war es, unsere guatemaltekischen Gastschüler, die bereits im November für fünf Wochen bei uns waren, zu besuchen. Ermöglicht wurde uns dieser Besuch durch einen neuen Austausch an dem das GiL seit letztem Jahr beteiligt ist. Schon in dieser kurzen Zeit konnten wir viel von „unseren“ Guatemalteken lernen. Nicht nur das lateinamerikanische Temperament hat uns begeistert, sondern auch der Wille, ihre Lebensweise selbst live mitzuerleben. Da der Austausch schulisch nur einseitig angeboten wird, beruht der Gegenbesuch auf eigene Planung. Recht schnell haben wir unsere Flüge gebucht, die Spannung stieg von Tag zu Tag und am 11. Juli ging es dann endlich vom Düsseldorfer Flughafen los.
Nach insgesamt 16 Stunden Reisezeit sind wir schließlich erschöpft, aber trotzdem glücklich über die reibungslose Anreise um 20 Uhr Ortszeit in Guatemala City gelandet. Dann wurde es für uns ernst. Unsere Gastfamilien warteten bereits – wahrscheinlich genau so aufgeregt wie wir. Die Begrüßung war herzlich und wir haben uns sofort wohlgefühlt!
Nach einem für uns beide ersten und erfolgreichen Wochenende haben wir uns montags in der Schule wiedergesehen. Die Schule, das Austriaco Guatemalteco, ist eine von wenigen bilingualen Privatschulen in Guatemala, in der der Großteil des Unterrichts auf Deutsch stattfindet. Für uns war das ein Vorteil, denn so konnten wir uns einfacher integrieren.
Damit ging die Zeit schnell um, das Programm an den Wochenenden hat die Zeit aber noch unvergesslicher gemacht.
Neben dem Besuch in einem Wasserpark, einem Ausflug an den Strand, dessen schwarzer Sand für uns vollkommen neu war, waren wir außerdem in Tikal, einer alten Mayastadt. An alle Geschichtsinteressierten – es lohnt sich wirklich die eindrucksvollen Ruinen der Maya zu besichtigen und dabei auch etwas über ihre Kultur zu lernen. An alle Fans der Starwarsfilme: Im 2. Teil der bekannten Reihe fliegt der Millenium Falke über die Landschaft Tikals und zwei ihrer Pyramiden. Und zum Schluss an alle Naturfreunde: Bei unserer Wanderung durch den Dschungel hatten wir sogar das große Glück frei lebende Affen sehen zu können.
An unserem letzten Wochenende besuchten wir noch die ehemalige Hauptstadt Guatemalas, Antigua, die am Fuß von zwei Vulkanen liegt. Dort kann man unter anderem auf einem großen Markt viele typische Souvenirs von Einheimischen kaufen. Ein besonderes Highlight war letztendlich noch die Quincenera unserer Freundin. In Guatemala ist es üblich, dass die Mädchen mit 15 Jahren ihren Einstieg in das Leben als junge Frau feiern – oftmals mit knapp 200 Gästen oder mehr.
Danach war die Zeit für uns allerdings schon um. Mit einem typisch deutschen Abendessen haben wir uns bei unseren Familien für die schöne Zeit bedankt.
Wir beide sind uns einig: Wir haben Erfahrungen für unser Leben gesammelt und Dinge erlebt die wir nie vergessen werden. Guatemala ist ein Land, das für uns viele Überraschungen bereitgehalten hat. Nicht nur die Kultur und die Menschen dort haben uns überzeugt, sondern auch Tortillas, Frijoles und co.
Wer weiß – vielleicht fliegen wir nocheinmal hin, entdecken mehr und können unser Spanisch wieder etwas weiter ausbauen!
Von: Linn Jirmann und Darleen Windmann